
Das Werk Inxilio ist ein Gedichtband des chilenischen Autors Juan de Quintil (Pseudonym von Hernán Carvajal). Darin arbeitet er eine Synthese zwischen dem Zeugnishaften, dem Poetischen und dem Teuflischen und Infernalen aus, wobei er den untrennbaren Charakter dieser Dimensionen hervorhebt, ausgehend von der Problematisierung des Kriegsverständnisses anlässlich des chilenischen Putsches von 1973, der Diktatur und seinen Eingebungen und Vorahnungen über die Postdiktatur, die sich fatalerweise erfüllt haben.
Der Begriff „Inxilio“ bezieht sich nicht nur auf die Situation derjenigen, denen alle Rechte genommen wurden, auch wenn sie im Gegensatz zu den Exilanten im eigenen Land bleiben konnten. „Inxilio“ bezieht sich auch auf die Reise, die der Dichter unternimmt, ausgehend von der Einsamkeit, der Isolation, dem Umherirren und dem dunklen Abgrund, verstanden als das »Schreiben im Untergrund«, auf der Suche nach einer Verwandlung der Sprache, der Realität und seiner selbst. Diese Konnotation wird in »Intraexilio« deutlicher, das eine Situation der Erinnerung und der Träumerei darstellt, die aus dem politischen Gefängnis heraus gelebt wird und sich um die abwesende geliebte Frau dreht. Die Sehnsucht nach Liebe inmitten der aufgezwungenen Trennung ist Teil dieses Prozesses der radikalen Introspektion und Introversion, als eine innere Konzentration der Lebensenergie.